Aragwi
Hinweis: das Lokal wurde inzwischen geschlossen. Die georgische Küche ist in Europa nicht sehr bekannt, obwohl sie als eine der ältesten und abwechslungsreichsten der Welt gilt. Georgische Lokale findet man in Wien auch nicht an jeder Ecke, auf die Schnelle fällt mir da nur das Café Ansari in der Praterstraße ein. Seit März gibt es nun aber zumindest eine zweite Adresse für experimentierfreudige GenießerInnen – das Aragwi in der Neustiftgasse, in unmittelbarer Nähe vom Volkstheater. Das ehemalige Bamboo wurde extrem aufwändig umgestaltet und setzt nicht auf puristische Zurückhaltung, sondern ganz klar auf Prunk und üppige Dekoration. Große Luster, schwere Teppiche, Polstermöbel und georgische Kunst – im riesigen Lokal gibt es auf jeden Fall einiges zu sehen. Ein Highlight für mich war auch der rosa „Pizzaofen“, in dem die Chatschapuris – traditionelle Hefeteigfladen mit Käse – gebacken werden.
Die Servicemitarbeiter sind sehr freundlich und aufmerksam und wirken in ihren schwarzen Uniformen auch sehr professionell. Meine Online-Reservierung über das Formular auf der Website hat allerdings nicht funktioniert, sie blieb unbeantwortet. Trotzdem haben wir ohne Probleme einen Tisch bekommen, genug Platz gibt es hier auf jeden Fall. Etwas störend war dann anfangs allerdings die ständige Nachfrage, ob wir schon etwas bestellen möchten, obwohl wir kaum Platz genommen hatten und aufgrund der wortreichen Begrüßung auch noch keinen Blick in die Karte werfen konnten.
Wir haben unsere kulinarische Reise nach Georgien mit Pchali begonnen, einer Vorspeisenvariation mit Spinat, roten Rüben und Paprika (€ 9,20) – dazu haben wir uns noch Fladenbrot bestellt, das ist leider nicht dabei. Für den 2. Gang haben wir uns ein gegrilltes Lachssteak mit Gemüse (€ 13,80) und Chinkali – georgische Teigtaschen, gefüllt mit Rind und Schwein (€ 9,50) ausgesucht. Zu dieser georgischen Spezialität gab es dann auch gleich eine Anleitung, wie man die Teigtaschen am besten isst: etwas abkühlen lassen, eine Ecke abbeißen und den Fleischsaft aus der Teigtasche trinken, dann den Rest essen.
Als kalte Vorspeisen werden zB. auch noch Basche – Hühnerbrust mit Walnuss-Knoblauch-Sauce (€ 12,50), verschiedene Badridschani – Melanzani-Rouladen (ab € 9,10) oder ein Sauergemüse-Allerlei (€ 6,10) serviert. Aber auch verschiedene Salate und Suppen, zB. Borschtsch – eine traditionelle Rote-Rüben-Suppe (€ 8,70) oder Chartscho – eine herzhafte Suppe mit Fleisch (€ 9,30) stehen zur Wahl.
Danach kann man zB. auch noch zwischen verschiedenen Chatschapuris (ab € 10,50), gegrillten Tigergarnelen (€ 27,80), Lobio – einem traditionellen Bohnengericht (€ 11,20), Tabakkücken – einem klassischen Hühnergericht mit Reis, Pommes und Adschika, einer georgischen Würzsauce (€ 16,80), Ostri – einem Rindfleischeintopf (€ 12,20) oder auch der in Georgien beliebtesten Grillspeise Mzvadi – Schaschlikspießen vom Schwein oder Huhn (€ 15,20 / 12,50) auswählen.
Natürlich muss man auch auf Desserts nicht verzichten, nachdem wir aber nach unseren 2 Gängen so satt waren, haben wir uns damit nicht näher befasst und haben den Abend nur mit einem Espresso beendet. Die Weinkarte beschränkt sich auf eine georgische und französische Auswahl, der Rosé aus Georgien war gehaltvoll und keine schlechte Wahl.
Obwohl die Speisen nicht gerade preisgünstig sind, sollte man der georgischen Küche eine Chance geben – ein Besuch im Aragwi ist auf jeden Fall eine gute Idee.
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Kontakt
Adresse: Neustiftgasse 3/Museumstrasse 5, 1070 Wien (Google Maps)
Telefon: 01 890 62 19
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Hi,
das Rezept sieht richtig lecker aus!
MFG Philipp